PIANO MAN

BILLY

THE STORY OF CANTINA &

© Tayler Hill/Getty Images

NN © Günter Distler

Bereits 1994 gab Billy Joel ein Open-Air-Konzert auf dem

ehemaligen Nürnberger Reichsparteitagsgelände - allerdings ausschließlich für Angehörige der US-Army.

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Hier fing alles an:

In diesem Haus in der Nürnberger Nordstadt wohnte Billy Joels Großvater Karl Joel, der dort sein Versandgeschäft gründete; heute befindet sich dort die Szene-Kneipe "Cantina".

Quelle: © Steffen Radlmaier

JOEL

BILLY JOEL

 * 9. Mai 1949 in New York City - einer der erfolgreichsten Popmusiker der Welt. Was nur wenige wissen: Der »Piano Man« hat deutsch-jüdische Wurzeln, sein Vater stammte aus Nürnberg. Steffen Radlmaier hat die vielen unbekannten Familiengeschichten des Idols in einem bewegenden Buch eingefangen und dafür akribisch recherchiert. Unter anderem führte er lange Interviews mit Billy Joel, seiner Tochter Alexa Ray Joel, seinem Vater Helmut und seinem Halbbruder Alexander. Doch dieses Buch erzählt ebenso von amerikanischer Musik und deutscher Geschichte, von Nürnberg, New York, Berlin, Auschwitz, Havanna und Wien, von Erfolg und Misserfolg, von Glück und Unglück, Sturm und Drang und Rock 'n' Roll. Ein Muss, nicht nur für Fans von Billy Joel! Ein Blick hinter die Kulissen und in die deutsche Vergangenheit des Weltstars Billy Joel. Vollkommen aktualisierte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Mit einem Vorwort von Billy Joel.

  Seine Hits wie "Piano Man" oder "She’s Always A Woman To Me" kennt jeder. Gute Nachricht für alle Fans von Billy Joel: Auch mit 75 Jahren denkt der Musiker nicht an Rente, hat gerade neue Musik veröffentlicht. Nur die New Yorker werden demnächst auf ihn verzichten müssen.

Für Billy Joel ist es das Ende einer Ära: Wenige Monate nach seinem 75. Geburtstag an diesem Donnerstag will der US-Musiker im Juli sein vorerst letztes Konzert im New Yorker Madison Square Garden geben - nach zehn Jahren, 150 ausverkauften Konzerten und mehr als 1,6 Millionen verkauften Tickets. Zehn Jahre lang kletterte der Superstar einmal pro Monat vor seiner Villa auf Long Island nahe New York in den Hubschrauber, sang dann knapp drei Stunden lang in der berühmten Arena in Manhattan seine Hits und flog wieder zurück. Neuerdings nimmt er eigenen Aussagen zufolge die Vorort-Bahn. 

  Die langjährige Konzertreihe im "Garden" ist eine Erfolgsgeschichte für die Veranstalter und für Joel - aber trotzdem solle nun Schluss sein, sagte der Musiker im vergangenen Sommer bei einer Pressekonferenz. "Ich bin ziemlich verblüfft, dass es so lange gelaufen ist. Mein Team sagt mir, dass wir noch weitere Tickets verkaufen könnten, aber zehn Jahre, 150 Shows - dann reicht es auch mal." Dass er nun 75 werde, scheine ihm eine "gute Zahl" für diesen Schritt. Sein Anwesen auf Long Island wolle er verkaufen. "Aber ich verlasse New York nicht. Ich verbringe nur mehr Zeit unten in Florida, wie alte jüdische Männer aus New York das eben so machen."

  In Musik-Rente will Joel aber nicht gehen - ganz im Gegenteil. Gerade erst hat der Musiker mit "Turn the Lights Back On" zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder einen neuen Song veröffentlicht und trat damit auch gleich bei der Grammy-Gala auf. Auch einzelne weitere Konzerte, beispielsweise mit Musik-Kollege Sting, sind für den Rest des Jahres schon angekündigt. 

  Geboren wurde der vielfach preisgekrönte "Piano Man"-Sänger 1949 als William Joel als Kind eines deutschen jüdischen Vaters und einer britischen jüdischen Mutter in der New Yorker Bronx. Schon als Kind nahm Joel Klavierunterricht, spielte bald in Bands und nahm erste Alben auf. Den Durchbruch schaffte er 1973 mit dem Album und gleichnamigen Song "Piano Man", in den 20 Jahren danach veröffentlichte er 10 weitere Alben mit Erfolgssongs wie "Uptown Girl", "River Of Dreams", "She’s Always A Woman To Me", "It's Still Rock 'n Roll to me", "We Didn't Start the Fire" und "Tell Her About It". Kritiker belächelten seinen Americana-Pop häufig, beim Publikum aber verkaufte sich die Musik hervorragend.

Botschafter für New York

Privat kämpfte Joel lange mit Depressionen, über die er später öffentlich sprach. Drei Ehen scheiterten. Seit 2015 ist er mit der mehr als dreißig Jahre jüngeren Alexis Roderick verheiratet, das Paar hat zwei Kinder. Zur Pressekonferenz, bei der er das Ende seiner Konzertreihe im Madison Square Garden verkündete, brachte Joel Roderick und die beiden kleinen Töchter mit. 1978 war er erstmals im "Garden" aufgetreten, bis heute bezeichnet er das Konzert als "Höhepunkt meiner Karriere". Inzwischen hat der Musiker den Rekord für die meisten Konzerte dort längst gebrochen. 

  Joel sei ein "Botschafter für alles, was an New York großartig ist", sagte Bürgermeister Eric Adams bei der Pressekonferenz - und verriet, dass er jeden Morgen nach dem Einsteigen in seinen Dienstwagen als erstes mit Kopfhörern "New York State of Mind" höre - Joels Hymne auf die Millionenmetropole aus dem Jahr 1976. "New York ist die wichtigste Stadt auf dem Planeten, das macht den Madison Square Garden zur wichtigsten Halle und Billy Joel zum wichtigsten Künstler."


               Quelle: © Steffen Radlmaier | Christina Horsten, dpa

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